youvo.org ist online!

Veröffentlicht am: 22.06.2014 | Geschrieben von: Sebastian Schütz | 1 Kommentar

Heute ist es soweit: Unsere neue Website geht an den Start! Wir sind froh, diesen wichtigen Meilenstein mit der Unterstützung vieler wunderbarer Menschen erreicht zu haben und sind gespannt auf Euer Feedback. Wir wollen die Vernetzung von kreativen jungen Menschen und Nonprofits erleichtern und mit Euch viele spannende Projekte auf den Weg bringen. Ob das nun „skilled volunteering“-, Pro bono- oder Sinnprojekte sind, ist eigentlich egal. Wir wünschen uns vor allem, dass Ihr hier Projekte einstellt und findet, die Euch mit tollen neuen Leuten zusammen bringen und Freude bereiten.

Beim Verfassen dieser Zeilen fällt mir auf, wie sehr uns ein Blog auf unserer vorigen Seite gefehlt hat. Updates auf Facebook oder 140 Zeichen auf Twitter reichen häufig nicht aus, um einen Entwicklungsprozess wie den von youvo immer transparent und nachvollziehbar zu gestalten. Daher möchte ich gleich den ersten Post nutzen, um über die vergangenen Monate zu berichten und um zugleich einen Blick in die Zukunft zu wagen. Denn die Arbeit an youvo.org endet hier natürlich nicht: Gemeinsam mit Euch wollen wir diese Plattform stetig weiterentwickeln. Vor allem jetzt am Anfang ist es spannend zu hören, welche Erfahrungen Ihr hier auf der Seite und vor allem während der Zusammenarbeit an den Projekten sammelt, was Euch dabei fehlt oder besonders gut gefällt.

Von der Idee zum Projekt

Als wir am 17. November 2012 unter dem noch recht sperrigen Namen "Kreatives Ehrenamt" auf dem ersten open Transfer CAMP (OTC) in Berlin das wage Konzept einer Engagement-Plattform für junge Kreative präsentierten, war das Feedback überwältigend. Entwickelt hatten wir das Ganze im Rahmen eines Projekts an der Universität der Künste Berlin im Studiengang Gesellschafts- und Wirtschaftskommunikation. Nach der Session auf dem OTC war klar, dass "Kreatives Ehrenamt" nicht als universitäres Schubladenprojekt enden, sondern möglichst auch umgesetzt werden sollte. An dieser Stelle noch mal herzlichen Dank an alle TeilnehmerInnen dieser Barcamp-Session für das konstruktive Feedback und den Rückenwind.

 

 

 

 

Im März 2013 luden wir erstmalig 15 Nonprofits und 15 junge Kreative mit unterschiedlichen Hintergründen zu einem Speed-Dating-Workshop in das Social Impact Lab Berlin ein. Gemeinsam sollten sie sich zu Projekten austauschen und die Basis für erste Pilotprojekte legen. Die Stimmung auf dem Workshop und die Reaktionen der TeilnehmerInnen gaben uns einen echten Motivationsschub. Das fertige Konzept von youvo präsentierten wir dann im Mai 2013 an der Universität der Künste und erhielten fast zeitgleich den Zuschlag für Förderungen durch das EU-Programm JUGEND IN AKTION und das Programm Engagement mit Perspektive von Ashoka Deutschland und SAP. Einer schnellen Umsetzung stand also eigentlich nichts im Wege.

 

 

What took us so long?

Doch holte uns recht schnell der Alltag ein: Bachelorarbeiten, Masterbewerbungen, Auslandssemester ... Der Kontrast zu dem fast in Vollzeit absolvierten Uniprojekt konnte nicht härter sein. Für mich war zu diesem Zeitpunkt klar, dass ich nicht nur die späten Abendstunden oder die Wochenenden der Umsetzung von youvo widmen wollte. Umso erfreulicher war es, dass ich mithilfe eines Teilzeit-Stipendiums von PEP ab Oktober 2013 den Fokus wieder stärker auf youvo legen konnte. Denn zu diesem Zeitpunkt hatten sich bereits rund 80 junge Kreative, überwiegend DesignerInnen, für unseren Verteiler angemeldet. Fast täglich bekamen wir Nachrichten von Organisationen aus ganz Deutschland, die Bedarfe in der Öffentlichkeitsarbeit an uns herantrugen. Im Spätsommer 2013 formierte sich ein neues Team, um erste Projekte auszuwählen und über den Verteiler zu senden. Mit Webdesignerin Nadine und Programmierer Mario gewannen wir außerdem professionelle Unterstützung, um mit den Arbeiten an der Online-Pattform zu beginnen. Pünktlich zu Weihnachten 2013 konnten wir die erste Version von youvo.org testen.

 

 

Doch wollten wir nicht einfach die Plattform launchen, sondern vorher noch tiefer in die Projektvermittlung eintauchen und vor allem testen, welche Projekte in der youvo-Community gut ankommen. Daher wählten wir recht unterschiedliche Engagement-Projekte und testeten verschiedene Herangehensweisen bei der Ausschreibung. Dabei lernten wir viel darüber, was ein interessantes und erfolgreiches Projekt ausmacht (dazu bald mehr). Ferner war es uns wichtig, erste Beispiele zu generieren, um in Zukunft noch besser erklären zu können, worum es bei youvo eigentlich geht. Entstanden sind dabei zum Beispiel ein Flyer für Cool Ideas Society, eine Infografik für Ashoka oder eine Fotowand für Viva Con Agua.

 

 

Aber auch für kleinere und sicherlich unbekanntere Initiativen konnten wir junge kreative HelferInnen begeistern. So startete erst vor einigen Tagen eine Designerin aus Karlsruhe mit einem sozialen Layout-Projekt. Sie unterstützt damit eine studentische Initiative aus Berlin, die mithilfe eines Kochbuchs auf die Situation tschetschenischer Flüchtlingsfrauen in Deutschland aufmerksam machen möchte. Es sind also nicht zwingend die großen NGOs, die auf Zuspruch stoßen, sondern meist die Zielsetzung einer Organisation und vor allem auch die Menschen dahinter. Bei der Auswahl und Vermittlung zukünftiger Projekte werden wir diese Erkenntnisse auf jeden Fall berücksichtigen und bald auch hier an Euch weiter geben. Denn - und das ist kein Geheimnis - es gab auch Projekte, die keinen Anklang fanden.

 

 

Wie geht es jetzt weiter?

Die neue Seite startet mit vielen neuen Projekten. Jetzt heißt es für uns die kreative Community aufzubauen, entsprechende Studiengänge anzusprechen und die ‘Werbetrommel’ für diese Projekte zu rühren. Darauf wird in den nächsten Monaten der Fokus liegen und es werden nach und nach weitere Projekte eingestellt. Dabei liegt der Schwerpunkt auf Projekten mit einem langfristigen Planungshorizont. Ferner ist jetzt etwas Luft, um das lokale Workshop-Konzept wieder aufzugreifen und neu zu konzipieren. Hier arbeiten wir derzeit an einem Pilotworkshop in Berlin.

Außerdem werden wir zukünftig stärker mit Kooperationspartnern wie dem Programm Engagement mit Perspektive von Ashoka Deutschland zusammenarbeiten. Ziel ist es, die Auswahl der Nonprofits besser steuern zu können. Wir erhalten sehr viele Nachrichten von OrganisationsvertreterInnen aus ganz Deutschland. Darüber freuen wir uns sehr. Doch war ein wichtiges Learning für uns, dass die Auswahl der Projekte und Organisationen sehr zeitaufwändig ist und wir das gegenwärtig kaum schultern können. Wir arbeiten daher verstärkt an transparenten Guidelines, die aufzeigen, was wir uns für die Projektzusammenarbeit wünschen und Spielregeln formulieren. Auch dazu bald mehr.

 

 

Wie oben schon angedeutet, wollen wir auch die Funktionalitäten der Plattform erweitern. Dabei ist z.B. das Filtern nach Einsatzorten eine Baustelle, an der wir derzeit arbeiten. Bevor wir jedoch viel Zeit und Geld in die Weiterentwicklung stecken, sind wir gespannt auf Eure Gedanken. Nutzt gern unsere Kommentarfunktion dazu!

Kommentare

Wolfgang Gärtner

28.05.2017, 11:06 Uhr

... bin 76 Jahre jung, erstmals auf dieser Seite und sehr gespannt darauf, was alles gemeinsam möglich ist ...


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